Das sah so schön bescheuert aus, dass wir jedesmal, wenn wir uns über dieses Modell unterhalten haben, beide Arme in unmöglichem Winkel weggestreckt haben, um die Schnittzeichnung "zu tanzen".
Ich habe mir ein Stück Trigema-"Putzlappen"-Jersey in einem unendlich öden Beige gegriffen, und mich Montagabend daran gemacht, das Kleid zu nähen. Dank des überaus einfachen Schnittmusters ist es auch gleich noch am selben Abend fertig geworden:
Siehe da, es ist ein Kleid! Und man kann es anziehen!Meinen Kollegen ist allerdings nur aufgefallen, *dass* ich ein Kleid trage. Die Besonderheiten des Schnittes sind an den Herren natürlich vorübergezogen. Ein Hinweis "Schau mal, die Nähte wo die Ärmel eingesetzt sind!" reichte aber, um ein kurzes Stirnrunzeln und Staunen hervorzurufen. Auf den ersten Blick sieht man nicht, dass etwas seltsam ist, auf den zweiten aber schon.
Ein Gürtel dazu ist meiner Meinung nach eine Bereicherung, sonst sieht das sehr unstrukturiert aus. Ich habe die Schulter/Kragen-Naht entgegen der Anleitung mit einem Flatlock-Stich genäht, vorgesehen war eine französische Naht, die aber in dem recht dicken Jersey viel zu wurstig geworden wäre. Versäubert habe ich den Kragensaum mit dem breiten Coverstich, wie auch die restlichen Säume. Der Rest ist mir dem 4-Faden-Stich meiner Overlock zusammengenäht.
Das Kleid trägt sich erstaunlich angenehm, auch die Passform hat mich angenehm überrascht, obwohl man natürlich durch den Kragen ein wenig Stoffgewusel auf der Schulter hat. Und die Einsatznaht des linken Ärmels fühlt sich manchmal ein bisschen so an, als wäre einem der BH-Träger runtergerutsch. Das ist aber schon das ganze Negative, das ich über dieses Kleid sagen kann. Ich denke mal, das werde ich in nächster Zeit ziemlich oft tragen, ich fühle mich damit sehr gut angezogen.