Dienstag, 21. Oktober 2014

Eine Jacke im Racing-Stil - Burda 128-022014-DL

Kleine Handarbeitspause gehabt ... Aber wenigstens viel in der Welt herum gekommen in der Zwischenzeit.

Eine Herbstjacke musste jetzt trotzdem her. Burda 128-022014-DL hatte ich schon im Februar-Heft gesehen, dank der eher lieblosen Präsentation und der Kombination mir dieser echt unsäglichen sackartigen Hose war diese Jacke jedoch nicht wirklich auf meinem Radar gelandet.

Nun hatte ich aber in Wien dieses Frühjahr einen schönen Nylonstoff gekauft, der zu einer halbwegs wasserabweisenden Jacke werden sollte, die gut zum Herbst passen würde. Und im letzten Urlaub auf dem Flughafen eine irrsinnig teure Jacke im Racing-Stil anprobiert, die förmlich danach schrie, dass ich irgendwas in der Richtung für mich machen müsste.  Eine Sichtung der hiesigen Schnitte hat dann den oben genannten zu Tage gefördert. Wenn man nur die Schemazeichnung betrachtet, dann gewinnt der Schnitt schnell an Charme. Außerdem war er in einer Langgröße angelegt, was mir einiges an Änderungen erspart.

Also nicht lang gezögert - der Schnitt sollte es sein, ich habe ihn im ersten Anlauf nur nach unten hin verlängert, da ich so ganz taillenkurze Jacken nicht besonders mag, außerdem fand ich die aufgesetzten Taschen nicht unbedingt attraktiv, daher hatte ich Reißverschlusstaschen in die Planung aufgenommen. Da ich nur wenig Erfahrung mit den Langgrößen-Schnitten von Burda habe, war erst mal ein Probemodell aus Ikea-Ditte-Stoff fällig. Das ergab, dass die Jacke in den Schultern und der vorderen Brustbreite zu eng war. Dann nochmal eben die Schulterpassen ein wenig angepasst, die Vorder- und Rückenteile angeglichen, die Ärmel noch ein gutes Stück verlängert - und dann gezögert. Der Nylonstoff alleine ist zwar schon superschön, aber der Schnitt schreit doch irgendwie nach Kontrasten ... kurz überlegt, die Kunstlederreste von der Hose vom Februar aus der Versenkung geholt, ein kurzes Stoßgebet zum höheren Wesen für Schneiderei geäußert - und zugeschnitten.

Wie es sich für eine Jacke im Biker- oder Racing-Stil gehört, mussten die Schulterpartien natürlich abgesteppt werden. Was ich auch unter einigem Bibbern erledigt habe. Stretchiges Kunstleder ist da unter Umständen ein wenig ungnädig, hätte ich es versaut, hätte ich verloren gehabt, da der Kunstlederrest bis auf ein paar Minischnipsel weg war. Aber hat glücklicherweise gut geklappt, Obertransport sei Dank.

Nun denn, genug geschwafelt, hier ist das Ergebnis meiner Mühen:





Wenn ich die Jacke nochmal machen würde, würde ich vielleicht minimal Weite am unteren Saum wegnehmen und die Ärmel noch einen Zentimeter länger machen, aber alles in allem kann die sich schon sehen lassen. Meine Kolleginnen waren jedenfalls alle ganz angetan davon. Und ein besonders denkwürdiges Kompliment habe ich auch schon bekommen: "Mit der Jacke könntest Du im Film eine Serienkillerin darstellen!" Na dann ... *gg*