Freitag, 23. November 2012

Hemdbluse Burda 7136-V

Eigentlich trage ich Blusen so gut wie nie. Um herauszufinden, ob das nicht vielleicht damit zusammenhängt, dass ich tatsächlich auch gar keine habe, die ich tragen könnte, habe ich gedacht, dass ich doch mal welche machen sollte. Erschwerend kam hinzu, dass das Stoffkontor so einen netten friedafarbenen Karostoff hatte, der mich schon seit Wochen irgendwie angegrinst hat.

Ein Blick in das Burda-Angebot ließ mich dann das Modell 7136-V auswählen. Ein richtiges Brot-und-Butter-Modell in den Varianten A und B, während die Variante C mit einem kleinen Stehkragen und einem gefältelten Plastron aufwartet. Eigentlich könnte man fast sagen, dass das zwei Schnittmuster in einem sind.

Abgesehen von den üblichen Änderungen habe ich hier das Armloch um ganze 4 Zentimeter im Umfang erweitert, indem ich einen Teil der bei mir immer notwendigen Schnitt-Verlängerung mit jeweils 2 Zentimetern im Armlochbereich von Vorder- und Rückenteil eingefügt habe. Ebenso wurden 2 Zentimeter Höhe in der Armkugel eingefügt. Das Armloch wäre sonst viel zu eng gewesen. Ein Effekt, den man von Burda-Schnitten überhaupt nicht so kennt, die sind doch eher für Riesen-Armlöcher bekannt. Ich kann nur empfehlen, bei Verwendung dieses Schnittes den Armlochumfang nachzumessen und mit dem Körpermaß zu vergleichen, sonst könnte man damit echt reinfallen.


 Das Bild oben zeigt die Variante C (links) und die Variante A nebeneinander.



Variante A ist eine Hemdbluse ohne viel Schnickschnack. Eigentlich gehört da noch eine Brusttasche drauf, aber da ich kein Freund von Hemdtaschen bin und ich keine Lust auf das Gehampel mit dem Karoverlauf hatte (da hatte ich beim Zuschneiden des Rests schon genug Hirnschmalz reingesteckt!), habe ich mir diese Tasche gespart. 



 Variante C des Schnittmusters kommt niedlich altmodisch daher mit den abgesteppten Falten am Brusteinsatz und dem kleinen Stehkragen. Fast möchte man einen Smoking dazu anziehen. Nicht auf dem Bild zu sehen, aber durchaus zum altmodischen Gesamtbild beitragend sind die Manschetten, die klassisch doppelt genommen werden. Ich habe sie so verarbeitet, dass sie mit einem Paar der Manschettenknöpfe aus meinem erstaunlich zahlreichen Fundus (immerhin habe ich ja sonst gar keine Hemden und Blusen!) zu schliessen sind. Auf jeden Fall passt die altmodische Art schön zu der Kopfbedeckung aus dem vorigen Posting.
Der verwendete Stoff stammt übrigens von "Azienda Tessile" in Rom, direkt am Torre Argentina gelegen. Mein Mitbringsel aus dem Rom-Urlaub letzten Monat. Es ist ein ganz ordinärer Baumwollbatist in der Farbe Chamois (hat da wer "beige" gesagt??? ;)), knittert leider ein bisschen. Aber das unterstreicht den antiken Look nur noch.

Donnerstag, 22. November 2012

Das Klischee bedienen

Ist das nicht ein netter Anblick?



Schon fatal, wenn man inmitten von Karnevalsläden wohnt. 
Hier bitte irres Kichern einfügen.

mein höchstpersönliches Rouladen-Rezept



Rouladen-Rezept mit gehackten Oliven


3-4 Scheiben Rinder-Rouladenfleisch
ca. ½ l Rinderbrühe (aus Fertigprodukt angerührt)
2-3 Zwiebeln
1 Becher Dr. Oetker Créme legère (o. ähnliches Produkt 150g)
½ Packung Iglo TK italienische Kräuter (o. ähnliches Produkt 25g)
2 EL Senf
1 Packung Frühstücksspeck/Bacon (ca. 100-125 g)
Ca 20 eingelegte grüne Oliven ohne Stein
1 TL Tomatenmark
Paprikapulver edelsüß
Salz
Pfeffer
2 EL Mehl zum binden


Die Oliven kleinhacken. Die Créme legère mit 2 EL Senf und 1TL Tomatenmark verrühren, die aufgetauten italienischen Kräuter und die gehackten Oliven unterrühren.
Eine Zwiebel dritteln oder vierteln (je nach Anzahl der Rouladen). Die andere (oder anderen beiden) kleinhacken.
Rouladen trockentupfen und mit der Créme legère-Mischung bestreichen. Die Baconscheiben darauf verteilen. Ein Zwiebelviertel oder –drittel darauflegen und einrollen. Roulade mit Piekern, Garn oder Rouladenklammern befestigen.

Roulade in etwas Öl oder Schmalz von allen Seiten im Schmortopf anbraten, die Zwiebeln dazugeben und glasig werden lassen. Dann mit Rinderbrühe angießen, bis die Rouladen  halb in der Brühe liegen und 2 EL Paprikapulver (gibt eine schöne dunkle Farbe der Soße) einrühren. Knapp 2 Stunden auf kleiner Flamme köcheln lassen. Wenn gewünscht kann gegen Ende noch roter Paprika und/oder Champignons in der Soße mitgegart werden. Soße mit Salz und Pfeffer abschmecken. 2 EL Mehl im Schüttelbecher mit etwas Wasser anmischen und zum Binden in die Soße rühren. Kurz aufkochen lassen, damit die Soße dick wird.  Mit den jeweils bevorzugten  Beilagen servieren.

Freitag, 16. November 2012

Cabanjacke Burda FashionLine-507A-DL

Ich habe mich immer mit meinen Mänteln rumgeärgert, wenn ich versucht habe, darin Auto zu fahren. Sie hindern einen in der Bewegungsfreiheit und man muss immer irgendwie viel zu viel Stoff um sich herumdrapieren. So kam ich also auf die Idee, ich könnte aus dem netten dicken Mantelflausch vom Stoffkontor mal eine warme Jacke nähen, die knapp über den Hintern geht und mich bequem im Auto sitzen lässt.
Eine kleine Suche nach einem Schnittmuster hat mich dann auf den Burdaschnitt FashionLine-507A-DL gebracht. Die Rückansicht fand ich sehr ansprechend (ich denke ja auch an die Leute, die mich am liebsten von hinten sehen ...). Aber von vorne ist das Teil im Original irgendwie weniger gelungen. Die untere Quernaht unterteilt die Figur an einer blöden Stelle, finde ich. Und was ein wirklich gravierender Fehler für eine Jacke ist, die man draussen anziehen will: Die hat ja gar keine Taschen! Das geht ja gar nicht. Da ich kein Verfechter der Theorie bin, dass man auf keinen Fall einen Schnitt ändern sollte, weil der Designer sich doch bestimmt was dabei gedacht hat, und ausserdem ist er ja Profi und überhaupt!!!, habe ich den Schnitt einfach abgewandelt. Es ist keine schwarze Magie, die unteren Vorderteile einfach mit dem Rest zu verbinden. Und weil da schon so schöne senkrechte Teilungsnähte drin sind, kann man da gleich noch die Cabanjacken-typischen Eingrifftaschen zwischensetzen.
Dann noch meine üblichen Änderungen, Länge, FBA, Ärmel erweitern - fertig! (ab und zu denke ich, dass ich mit selber konstruieren fast schneller wäre)

Insgesamt habe ich eine richtige Matrosenjacke daraus gebastelt. Und die Knöpfe passen auch wunderbar dazu:




 Trägt sich gut. Auch im Auto. Und ich sehe darin aus wie ein russischer Matrose. Aber ein süßer!

Ich habe mir tatsächlich den Spaß gemacht, und die Knopflöcher von Hand gestickt. Das sollte ich wirklich mal öfter üben. Sie sind zwar nicht wirklich schlecht geworden, aber das geht bestimmt auch noch besser. 

Beim Ärmeleinsetzen habe ich übrigens eine neue Technik ausprobiert, von der ich im Hobbyschneiderinnenforum gelesen hatte. Anstatt den Ärmel mit zwei Reihen langer Steppstiche einzuhalten, steppt man einen diagonal geschnittenen Streifen eines voluminösen Stoffs in der Länge, die die Armkugel zum Einsetzen in das Armloch haben muss (am Jackenkörper ausmessen) in dem Bereich der eingehalten werden soll auf die Nahtlinie. Ich habe dazu einen hier noch rumliegenden Fleecestoff genommen. Einmal gedehnt festgesteppt zieht er sich anschliessend wieder zusammen und hält dabei die Armkugel ein. Und man spart es sich, einen separaten Ärmelfisch einzunähen, den Job übernimmt das Fleece gleich mit. Das Ergebnis kann wirklich überzeugen, mich jedenfalls - ich finde es sehr passabel.

Ich habe übrigens den Eindruck, dass die Burda-Armlöcher lange nicht mehr solche infernalischen Riesenteile sind, wie sie es einmal waren. Mit dem Armlochumfang bei dieser Jacke hier war ich out-of-the-box sehr zufrieden. Angenehm hoch geschnitten, ohne einzuengen. Letzte Woche habe ich sogar mal einen aktuellen Blusenschnitt von Burda genäht, wo ich mich dazu bewegt sah, das Armloch sogar um 4 Zentimeter im Umfang zu erweitern. Mehr zu dem Blusenschnitt gibt es demnächst.



Dienstag, 6. November 2012

Kleid Burda Nr. 138-112012-DL

Das Perwoll-Modell aus der November-Burda hatte es mir angetan. Und dann gab es das noch als kostenlosen Download. Und dann war auch noch Stoffmarkt. Und was sollte mich da noch aufhalten ...

So ist also diesen Sonntag dieses schöne Kleid entstanden:



(ich habe das Bild noch ein wenig aufgehellt, damit man die Fältelung sehen kann)

Die Ärmel habe ich auf 1/1 Ärmel geändert, 3/4 Ärmel kann ich nicht ausstehen, das sieht immer irgendwie so aus, als wäre ich aus dem Keidungsstück rausgewachsen. Und ich habe den Reißverschluss in die Seitennaht verlegt, seit die Kammerzofe mit dem Gärtner durchgebrannt ist, finde ich Reißverschlüsse in der Rückennaht irgendwie unpraktisch.
Der Schnitt musste natürlich wieder die gängigen Änderungen erfahren, eine FBA, je 2 Zentimeter in der Länge über der Taille, unter der Taille und im Oberschenkelbereich einfügen, damit kriege ich die Burda-Schnitte gut in Form für mich. Auch wenn die FBA und Verlängerung des Oberteils wegen der Fältelung nicht ganz einfach war.
Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Ultrabequem und gleichzeitig ziemlich schick. Ein echtes Wohlfühlmodell.

Und man sieht damit glücklicherweise in Wirklichkeit nicht so schwanger aus wie die Dame auf dem Modellfoto.