Manchmal muss man einfach mal der Versuchung nachgeben und etwas untypisches ausprobieren.
In diesem Fall war die Versuchung ein Jersey in Jeans-Optik, der mir "Jeggins!" zurief. Und das mir, wo ich die gängigen Jeggins bisher eigentlich immer zum Würgen befunden habe. Aber die Versuchung ... der Stoff ist ja so witzig ... und man kann ja mal probieren, ob das nicht besser geht ... und Burda wedelte gerade auch noch mit dem passenden Schnitt NR. 6926-V herum ... na gut, überredet!
Den Schnitt habe ich dahingehend geändert, dass er ab Knie nicht mehr diese gräusliche Leggins-Form hat, sondern eher wie ein richtiges Hosenbein aussieht, mit einem Wort, ich habe ihn da einfach weiter gemacht. Und ich habe das Hosenbein auch um ca. 15 (!!) cm verlängert (normal-lange Menschen kommen wahrscheinlich auch mit 10 cm hin). Wenn man nämlich ein weiteres Hosenbein hat, kann sich der Stretch am Unterschenkel nicht mehr lang ziehen und man hätte sonst eine Hochwasserhose.
Den Praxistest hat das Teil heute schon bestanden: Auf der Arbeit hat mich keiner gefragt, warum ich keine Hose anhätte.
Beim Nähen konnte meine tolle neue Babylock Desire 3 ganz und gar brillieren. Die Hose ist mit dem 4-Faden-Stretch-Stich genäht, und die Absteppungen sind mit dem breiten Coverstich ausgeführt. Ich war ja zuerst skeptisch, ob die Maschine das dicke Ziergarn als Nadelfäden verkraftet, aber außer, dass ich die Fadenspannung auf knackige 9 stellen musste, gab es da gar kein Problem. Der Coverstich macht die Sache auch schön elastisch, was ich mit einer Absteppung auf der Nähmaschine natürlich nie hingekriegt hätte.
Fazit: Es geht also wirklich etwas besser. Und es ist saubequem. (Aber muss man den Schnitt wirklich bis Gr. 48 anbieten? Bei aller Bequemlichkeit, das wird ja irgendwann auch mal ein bisschen unvorteilhaft ...)